Veranstaltung Mutige Museen

Motzen und Mut machen?! – Studierende debattieren mit der Öffentlichkeit über die Zukunft des Museums

Das war ein etwas anderer Museumsbesuch: Unter dem Titel „Mutige Museen“ luden Studierende der Angewandten Medien- und Kulturwissenschaft am 29. Juni 2023 Fachpublikum und Interessierte in die Willi-Sitte-Galerie ein, um über aktuelle Herausforderungen der Museumslandschaft zu diskutieren und beispielsweise folgende Fragen aufzuwerfen.

  • Welche Art von Museum wünschen wir uns?
  • Und wie geht’s dorthin?
  • Wie werden Aufgaben wie Inklusion, Diversität, Nachhaltigkeit und Partizipation in den Institutionen umgesetzt?

 

 

 

 

Anlass der Auseinandersetzung mit dem Thema und den Fragestellungen war die Verabschiedung einer neuen Museumsdefinition des Internationalen Museumsrates (ICOM), die diese Ansprüche erstmals festhält. Rund 60 Besuchende kamen, um unterschiedliche kritische Perspektiven auf die gegenwärtige Museumsarbeit einzunehmen und dabei vieles auszuprobieren, was normalerweise in einem Museum tabu ist.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Daniela Döring, Professur für Kulturgeschichte, erarbeiteten die Masterstudierenden sechs interaktive Stationen, die ganz im Sinne eines Parcours quer durch die Galerie von den Teilnehmenden durchlaufen werden konnten. Mithilfe von Simulationsbrillen konnten sie sich beispielsweise für Hindernisse und Barrieren im Museumkontext sensibilisieren oder in verschiedenen Rollen diskutieren, wie transparent Museumsarbeit eigentlich ist.

 

 

Ein kurioses Ergebnis erzielte das fortlaufende Experiment, Museumstexte in einfache Sprache und wieder zurückzuübersetzen. Im Definitionscafé wurden eigene und gemeinsame Museumsdefinitionen entworfen und eine Station informierte über die aktuelle, sehr schwierige Lage von ukrainischen Museen. Schließlich überraschte die Installation einer Klokabine, die in gewitzter Weise dazu animierte, hierarchiefrei miteinander zu kommunizieren. Die Teilnehmenden wurden dazu ermutigt, an Wände und Fenster zu schreiben, sich frei und ungezwungen durch die Galerie zu bewegen, einfach mal los zu meckern und die konventionellen Museumsregeln zu hinterfragen. 

Der Gesprächsparcours thematisierte nicht nur aktuelle Herausforderungen und Schwierigkeiten von großen und kleinen Museen aus der Region, sondern versammelte auch mutmachende Beispiele. Es wurde lebhaft diskutiert, es gab aber auch Raum für ungeplanten Austausch, für Vernetzung und für neue Ideen. Am Ende herrschte lediglich über eine Sache Einigkeit: Eine Fortsetzung der Debatten wäre wünschenswert!
 

 +++ Eine ausführliche Dokumentation zur Veranstaltung finden Sie hier. +++

 

 

 

 

Kontakt

Prof. Dr. Daniela Döring
Professur für Kulturgeschichte
Raum: Hg/F4/25
Telefon: +49 3461 46-2228

Shkolna, Yaroslava: Projektleitung (Koordination & Betreuung), Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Stationen "Ukrainische Museen" & "Einfache Sprache im Museum"
Wittkamp, Linus: Projektleitung (Koordination & Betreuung)
Eisenlohr, Daphne & Kemmer, Helen: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Icebreaker"
Stoltenberg, Asi & Hane, Aaron-Corin: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Definitionscafé"
Flad, Simon: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Transparentes Museum"
Ederle, Luisa: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Transparentes Museum" & Öffentlichkeitsarbeit
Höhne, Richard: Öffentlichkeitsarbeit
Flore, Bastian & Götze, Cora: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Einfache Sprache im Museum"
Bergmann, Verena & Schreiner, Alex: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Blick.winkel - der halbe Meter Unterschied"
Morgenthal, Joscha Lysander; Mayer, Francis & Morgenstern, Johann: Konzeption, Gestaltung & Betreuung der Station "Stille Post: Volles Rohr!"

 

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