Häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt

Fachtagung - 28.11.2023

Jährlich am 25. November findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt. Der Aktionstag soll das Ausmaß dieser Gewalttaten ans Licht bringen und die gesamtgesellschaftliche und politische Verantwortung für ihre Bekämpfung unterstreichen.
Die Hochschule Merseburg nimmt in diesem Jahr erstmalig teil. Wir, die Studierenden und Lehrbeauftragte des Theorie-Praxis-Seminars:
Sensibilisieren und Aufklären: Öffentlichkeit schaffen beim Thema häusliche Gewalt veranstalten am 28.11.2023 den Aktionstag:

 

Wir möchten alle Mitarbeitenden und Studierenden der Hochschule Merseburg ermutigen, häuslicher Gewalt nicht ohnmächtig zu begegnen, sondern aktiv zu werden, hinzuschauen und zu unterstützen. Ziel ist es, das Thema Gewalt gegen Frauen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren. Umgesetzt wird dieses Ziel durch ein umfassendes Programm:

  • In Ausstellungen erklären wir das Themenfeld „häusliche Gewalt“, informieren über die Betroffenheit von Frauen, Männern und LSBTIQ*, zeigen Warnsignale auf und nennen Femizide beim Namen.
  • An Informationsständen klären wir u.a. auf über digitale Gewalt und die „Loverboy-Methode“ und informieren über Beratungs- und Unterstützungsangebote im Landkreis, Bundesland und bundesweit
  • In Workshops bearbeiten wir u.a. verschiedene Rollenbilder und die Alltäglichkeit patriarchaler Gewalt.
  • In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Häusliche Gewalt im Kontext Sozialer Arbeit - in der Praxis überall, in der Lehre nirgendwo“ diskutieren wir u.a. mit der Landesbeauftragten für Frauen und Gleichstellung Sachsen-Anhalt über die Umsetzung der Istanbul-Konvention an der Hochschule Merseburg.
  • In interaktiven Übungen ermutigen wir, einen Blick hinter die Fassaden zu werfen und beim Verdacht auf Gewalt genauer hinzuschauen, hinzuhören und Betroffenen Unterstützung anzubieten.

Kommt vorbei und macht mit!

Studien verweisen auf ein erschreckendes Ausmaß an Gewalt gegen Frauen: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Von geschlechts-spezifischer Gewalt sind Frauen jeden Alters und jeder Schicht betroffen. Es ist ein gesellschaftliches Problem, welches auch am Haupteingang der Hochschule nicht Halt macht und nicht nur für den Fachbereich SMK relevant ist.

Es geht uns alle an!

 

 

 

Programm am 28.11.2023

10:00 bis 10:30 Uhr | Eröffnung | Digitale Ausstellung: Femizide in Deutschland in den Jahren 2022 und 2023, Plakatausstellung zum Thema Häusliche Gewalt, Büchertisch der FemBib MonaLiesa, Stände im Foyer der Bibliothek und im Eingangsbereich vor dem TAC

10:30 bis 12:00 Uhr | Hg/E/014 | Workshop „Sexualisierte Gewalt – was tun?“ | Bellis e.V. Opferschutz und Gewaltprävention Leipzig

10:30 bis 12:00 Uhr | Hg/E/016 | Workshop „Rabenväter und Familienmütter: Wie konservative Rollenbilder zu Gewalt in der Familie führen“ Bettina Wilpert - Autorin

10:30 bis 11:30 Uhr | Vorstellung der Studie zu Diskriminierungsrisiken an der Hochschule - Fem Power - Pauline Seuß stellt die Ergebnisse vor | TAC

12:00 bis 13:00 Uhr | Mittagspause | Küfa | im Foyer

13:00 bis 14:30 Uhr | Podiumsdiskussion | Häusliche Gewalt im Kontext Sozialer Arbeit - in der Praxis überall, in der Lehre nirgendwo | im TAC

14:30 bis 16:00 Uhr | Hg/E/014 | Workshop „Rape Culture: Die Alltäglichkeit patriarchaler Gewalt“ | Pauline Seuß

14:30 bis 16:00 Uhr | Hg/E/016 | Informationsveranstaltung | Die Vertrauensstelle stellt sich vor

16:30 Uhr | Abschluss im Foyer

  • Digitale Ausstellung: Femizide in Deutschland in den Jahren 2022 und 2023
  • Plakatausstellung zum Thema Häusliche Gewalt
  • Büchertisch der FemBib MonaLiesa (https://monaliesa.de/),
  • Büchertisch in der Bibliothek, mit Büchern, Zeitschriften und Hausarbeiten zum Thema
  • Stände im Foyer der Bibliothek und im Eingangsbereich vor dem TAC
  • Am Infostand der AWO Sachsen-Anhalt und des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt e.V. erwartet Sie ein interaktives Quiz zu den Themen „Loverboy-Methode“, „Hass im Netz“ und weiteren „Phänomenen digitaler Gewalt“. Am Stand können Sie sich zu den Themenschwerpunkten und den Projekttagen der VERA Fachstelle informieren. Zu den Herausforderungen und Möglichkeiten des digitalen Gewaltschutzes für z.B. Frauenschutzhäuser teilt der Landesfrauenrat gern sein Wissen. Kommen Sie mit den Fachkräften ins Gespräch und erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Familienmitglieder schützen und gegen digitale Gewalt vorgehen können.
  • VERA ist eine Fachstelle gegen Frauenhandel und Zwangsverheiratung unter der Trägerschaft des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. Die Fachstelle berät landesweit, in gesamt Sachsen-Anhalt, von Frauenhandel und Zwangsverheiratung betroffene und bedrohte Frauen* und Mädchen*. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die Präventions- und Bildungsarbeit. In diesem Zusammenhang bieten die Mitarbeiter*innen unter anderem Schulungen für Fachkräfte und Interessierte zu den Themenschwerpunkten der Fachstelle und Projekttage für Jugendliche an. Der Fokus der Projekttage liegt aktuell auf der Prävention und dem Schutz vor der „Loverboy“-Methode. In diesem Kontext spielt auch der sichere Umgang der Jugendlichen mit dem Internet und den sozialen Medien eine große Rolle. Mehr Informationen zu Fachstelle VERA gibt es unter: https://www.awo-sachsenanhalt.de/fachstelle-vera
  • Der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V. ist Dachverband für aktuell 34 Organisationen, die z.B. im Frauengewaltschutz, der Frauen*-, Mädchen*- und Gleichstellungsarbeit sowie als Selbstvertretungsgruppen aktiv sind. Als größter Dachverband für Fraueninteressen in Sachsen-Anhalt engagiert sich der Landesfrauenrat für Frauen in allen Lebenslagen und bezieht Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Fragen. Seit April 2023 ist das Thema „Hasskriminalität und digitale Gewalt“ als ein Schwerpunkt im Landesfrauenrat vertreten. Ziel ist es, zu digitaler Gewalt und der Geschlechterdimension von Hass im Netz aufzuklären sowie das Hilfesystem bei der Entwicklung des digitalen Gewaltschutzes zu unterstützen. Mehr Informationen zum Landesfrauenrat unter: https://www.landesfrauenrat.de/
  • Die mobile Frauenberatungsstelle Magdeburg liegt in der Trägerschaft des Rückenwind e.V. Bernburg und ist ein Anlaufpunkt für Frauen die von häuslicher Gewalt und/oder Stalking bedroht oder betroffen sind. Sie bietet Frauen in Not sowie Angehörigen und Bezugspersonen Beratung, Begleitung, Unterstützung und Vermittlung. Die Beratung findet regelmäßig zu festen Beratungszeiten in verschiedenen Orten statt oder Sie vereinbaren einen individuellen Gesprächstermin. Besonderer Schwerpunkt liegt in der Beratung von Frauen und Mädchen mit Behinderung/Beeinträchtigung. Lernen Sie die Frauenberatung und ihre Angebote an unserem Informationsstand kennen. Besuchen Sie unsere Ausstellung "Barrierefrei - fängt in den Köpfen an" und kommen Sie mit uns dazu in den Austausch. Mehr Informationen zur Frauenberatung Magdeburg des Rückenwind e.V. Bernburg finden Sie unter: https://www.rückenwind-ev.de/hilfe-f%C3%BCr-frauen/mobile-frauenberatung.html
  • Aktionsraum: Silkes Geschichte im Foyer - interaktive Übung, die ermutigt einen Blick hinter die Fassaden zu werfen und beim Verdacht auf Gewalt genauer hinzuschauen, hinzuhören und Betroffenen Unterstützung anzubieten.
  •  Die Interventionsstelle Häusliche Gewalt & Stalking Halle (https://www.awo-halle-merseburg.de/angebote/beratung-und-unterstuetzung/interventionsstelle-bei-haeuslicher-gewaltstalking/)
  • Frauenhaus Merseburg (https://bbrz.de/angebote-leistungen/jugend-und-sozialarbeit/frauen-und-kinderschutzhaus/)

Bellis e.V. Opferschutz und Gewaltprävention Leipzig
Referentin: M.Sc. Psychologin Helen Siebner
10:30 bis 12:30 Uhr, Hg/E/014
„Sexualisierte Gewalt – was tun?“
Inhalt: Mythen und Fakten zum Thema sexualisierte Gewalt. Was ist sexualisierte Gewalt? Wie geht es
Betroffenen? Wie kann ich eine gute Unterstützer*in sein?
https://bellis-leipzig.de/

Maximal 20 Teilnehmer*innen

Referentin Bettina Wilpert, Autorin
10:30 bis 12:00 Uhr | Hg/E/016
„Rabenväter und Familienmütter: Wie konservative Rollenbilder zu Gewalt in der Familie führen“
Nach einem kurzen Einführungsvortrag über Gewalt in der Familie wird das Thema in Kleingruppen bearbeitet werden. Anhand von literarischen Texten und Zeitungsartikeln wird analysiert, wie stereotype Rollenbilder in der Kleinfamilie, die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit und Phänomene wie die Gender Pay Gap dazu beitragen, dass Gewalt in Familien, die sich insbesondere gegen Frauen, aber auch Kinder richtet, entsteht. Am Ende erarbeiten wir gemeinsam Lösungsvorschläge. Es wird kein Vorwissen benötigt.
https://www.bettinawilpert.com/

Maximal 25 Teilnehmer*innen

 

10:30 bis 11:30 Uhr | Vorstellung der Studie zu Diskriminierungsrisiken an der Hochschule
– FemPower - im TAC
Die Initiatorinnen der Umfrage sind Mitarbeiterinnen des Projektverbundes FEM POWER des Landes Sachsen-Anhalt. FEM POWER selbst ist ein siebenjähriges Förderprogramm des ESF und des Landes Sachsen-
Anhalt zur Herstellung und Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung. Mit Unterstützung der Landeskonferenz der Gleichstellungs-beauftragten (lakog) wurde die Umfrage zu Diskriminierungsrisiken an den Hochschulen Anhalt, Harz, Magdeburg-Stendal, Merseburg wie auch der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Otto-von-Guericke-Universität in Sachsen-Anhalt durchgeführt.
Pauline Seuß stellt die Ergebnisse vor
https://www.speakerinnen.org/de/profiles/pauline-seuss

Keine Begrenzung der Teilnehmer*innen

Titel: Häusliche Gewalt im Kontext Sozialer Arbeit - in der Praxis überall, in der Lehre nirgendwo
Ort: TAC
Moderation: Laura Gehrlicher

  • Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß | Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung Hochschule Merseburg (u.a. Mitverfasser der Viktimisierungsstudie Sachsen (VisSa): Studie zur Betroffenheit von Frauen durch sexualisierte Gewalt, häusliche/ partnerschaftliche Gewalt und Stalking 2023 und der unabhängigen Monitoring-Studie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen im Land Sachsen-Anhalt 2022) - https://heinzjuergenvoss.de
  • Sarah Schulze | Landesbeauftragte für Frauen- und Gleichstellung der Landesregierung Sachsen-Anhalt - https://de.linkedin.com/in/sarah-schulze-90469621b
  • Claudia Schimmel | Lehrbeauftragte Hochschule Merseburg
  • Britta Lehnert | Rechtsanwältin (Anwältin für Familienrecht) - https://www.lvr-leipzig.de

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und häuslicher Gewalt (kurz: Istanbul-Konvention) enthält konkrete Handlungsempfehlungen und Mindeststandards für die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und häusliche Gewalt. In Artikel 15 wird der Staat verpflichtet, das Thema in die Ausbildung von Sozialarbeitenden aufzunehmen und entsprechende Fortbildungsangebote zu schaffen. Dem Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit kommt eine Schlüsselrolle in der Prävention und Beseitigung von Gewalt in engen sozialen Beziehungen zu und auf diese Rolle müssen die Studierenden im Studium vorbereitet werden. Dass dies noch unzureichend verwirklicht ist, zeigt der erste Bericht des Expert*innenkomitees GREVIO, das die Umsetzung der Konvention in den Vertragsstaaten untersucht. Hier wird hervorgehoben, dass Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt und häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen an den meisten Fachhochschulen für Soziale Arbeit in Deutschland kein Pflichtbestandteil der Lehrpläne sind, sondern als Wahlfach angeboten werden. Hier muss noch viel mehr geschehen. Es diskutieren Hochschulmitarbeitende, Expertinnen aus der Praxis und politisch Verantwortliche.

„Rape Culture: Die Alltäglichkeit patriarchaler Gewalt“
Referentin Pauline Seuß, politische Bildungsreferentin und Autorin
14:30 bis 16:00 Uhr | Hg/E/014
Laut der Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022 hat jeder dritte Mann und jede fünfte Frau ein geschlossenes antifeministisches Weltbild. Eine bundesweite Umfrage der Organisation Plan International zeigt ein noch gefährlicheres Bild: 33% der befragten Männer unter 35 Jahren finden Gewalt gegenüber Frauen akzeptabel. Flächendeckend zeigt sich eine Bagatellisierung dieser Form von Gewalt. Dieser Workshop möchte der Wahrheit in’s Gesicht sehen: Misogyn und sexistisch, das sind nicht „die anderen“, sexistisch sind Strukturen, in denen ich lebe, Institutionen, in denen ich arbeite, studiere oder Sport mache - und ja, auch wir selbst. Wir wollen diesen normalisierenden soziale Praxen auf die Spur kommen und so patriarchaler Gewalt entnormalisieren.
https://www.speakerinnen.org/de/profiles/pauline-seuss

Maximal 25 Teilnehmer*innen

14:30 bis 16:00 Uhr | Informationsveranstaltung
Die Vertrauensstelle stellt sich vor | Hg/E/016
Sie haben Diskriminierung an der Hochschule erfahren? Oder Sie fühlen sich mit einer erlebten Situation unwohl? Dann ist die Vertrauensstelle der Hochschule eine erste Anlaufstelle. In der Infoveranstaltung stellt das Team der Vertrauensstelle die eigene Arbeit vor und wie wir Sie in Ihrer Situation unterstützen können. Anschließend gibt es die Möglichkeit, mit dem Team ins Gespräch zu kommen und offene Fragen zur Arbeitsweise der Vertrauensstelle zu klären.


Keine Begrenzung der Teilnehmer*innen

Dankeschön für die Unterstützung

  • Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Merseburg Frau Eichhorn
  • AWO Fachstelle Vera e.V.
  • Mobile Frauenberatungsstelle Magdeburg
  • Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V.
  • Interventionsstelle Häusliche Gewalt & Stalking Halle
  • Frauenhaus Merseburg
  • Anna Beatrice Brommund (Gleichstellungsbeauftragte Saalekreis)
  • Hochschule Merseburg:
    • Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Merseburg Frau Stritzel
    • Das Team der Hochschulbibliothek
    • Sebastian Liebmann - Koordinator für Social Media und Webdesign
    • Thomas Tiltmann - Lehrkraft für besondere Aufgaben Bildwissenschaft/Fotografie; Leiter der Fotowerkstatt
    • Kerstin Kantimm und das gesamte Team des Dezernats Liegenschaftsverwaltung und Technik
    • Arian Micheel - Projektleiter Medientechnik
    • Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß - Professur für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung
    • Das Team von SL2
  • Förderkreis Hochschule Merseburg
  • Studentenwerk Halle
  • Stoffladen Frau Büntze in Leipzig
  • Feministische Bibliothek MONAliesA in Leipzig

 

 

 

Anmeldung - Slideshow - Austellung

Anmeldung am 28.11.2023

Bei einigen Programmpunkten ist die Teilnehmendenzahl begrenzt - eine Anmeldung ist erforderlich.

Programm

10:00 bis 10:30 Uhr | Eröffnung

10:30 bis 12:00 Uhr | Studie zu Diskriminierungsrisiken
12:00 bis 13:00 Uhr | Mittagspause
13:00 bis 14:30 Uhr | Podiumsdiskussion

14:30 bis 16:00 Uhr | Informationsveranstaltung Vertrauensstelle

16:30 Uhr | Abschluss im Foyer


Slideshow - Austellung

 

 

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