Auf einen Kaffee mit Steffi Schönfelder

15.04.2023, Alumni Interview

Alter: 55 Jahre
Studium: 1987 bis 1992  Diplomstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg
Beruf: Key Account Managerin im Unternehmen J.H. Ziegler GmbH in Achern

Mein Weg  nach Merseburg ... 
Merseburg ist meine Heimatstadt. Meine Mutter war außerdem in der Forschung der Leuna Werke auf dem Gelände der TH Merseburg tätig. So lag Merseburg als Studienort nahe.

Die Technischen Hochschule Leuna-Merseburg war für mich...
Rückblickend natürlich 5 wunderschöne Jahre an der TH. Viele meiner Freundschaften haben hier ihren Ursprung, wir waren eine tolle Truppe! Und mittendrin die Wendezeit.

Mein beruflicher Werdegang …
Ich war nach dem Abi zunächst etwas orientierungslos. Solche tollen Angebote der Schnupperkurse und Informationsveranstaltungen für Studienanfänger gab es ja damals noch nicht. Die Mischung aus BWL, Technischer Chemie, Verfahrenstechnik und Energietechnik in der Lehre war sehr herausfordernd für mich. Aber diese Kenntnisse sind heute noch Grundlage für meinen Job. Ja, ich habe nach den ersten zwei Semestern mit dem Gedanken gespielt, den Studiengang zu wechseln. Aber letztendlich habe ich mich fürs Bleiben entschieden und habe mich durchgebissen. Ein wichtiger Aspekt beim Lernen war dabei das Seminargruppen-Prinzip.

Ich berate heute erfolgreich Kunden der Automobilindustrie zum Einsatz von verschiedenen Kunststoffen, betreue sie bei Neu- und Weiterentwicklungen. Es herrscht starker Wettbewerb am Markt. Ich kann mich aufgrund meines breitgefächerten und fundierten Wissens durchsetzen. Das habe ich in Merseburg erworben und bin dafür dankbar.

Herausforderungen und Anforderungen in meinem Berufsfeld….
Das praxisnahe Studium wird heutige Absolventen befähigen, interessante Jobs zu bekommen und diese auch auszufüllen. Und wenn es auf dem Weg dahin mal schwer ist: durchhalten! Auch im Leben nach dem Studium wird es Situationen geben, in denen es einfacher wäre, aufzugeben. Aufgeben ist keine Option! Ich habe in Merseburg kennengelernt, wieviel effektiver es ist, gemeinsam zu studieren, sich auszutauschen, sich zu unterstützen, Allianzen zu bilden.

Die Studienzeit ist die beste Zeit des Lebens…
Wir haben die gesamte Zeit des Studiums auf dem Campus zugebracht, gemeinsam Lernen, Wohnen, Freizeit genießen: Sport machen, Grillen, Lesen, Tanzen… sieben Tage die Woche. Das hat uns als Studenten sehr zusammengeschweißt. Lächelnd tauschen wir nun – 30 Jahre nach Ende des Studiums – alte Fotos aus. Während des Studiums habe ich meinen Mann auf dem Campus kennen- und lieben gelernt. Wir sind auch heute noch ein Paar, er arbeitet im Einkauf, ich im Verkauf. Da bleiben Gespräche immer spannend. Heute ist unser Patenkind Studentin und wir geben ihr mit auf den Weg, die Freundschaften gut zu pflegen, damit sie ein Leben lang halten.

Meine Lieblingsorte/-räume auf dem Campus ...
Nach zwei Semestern des täglichen Pendelns konnte ich für acht weitere Semester einen Platz im Wohnheim 9 erhalten und die Vorteile genießen, mit Kommilitonen Freud und Leid zu teilen. Besonders gern waren wir in der „Wirtschaft“ und im „Reaktor“ zur Disco, aber auch in der Bierstube in der alten Mensa, die es heute leider nicht mehr gibt. Ich habe mittwochs abends bei Heinz dort bedient.

Meine Kontakte zu den Kommiliton*innen…
Die Kontakte zu einigen Kommilitonen sind mir sehr wichtig. Wir tauschen uns heute noch aus. Wir machen mit unseren Familien zusammen Urlaub, aber auch berufliche Themen können wir vertrauensvoll besprechen.

Mein Ratschlag an Studierende….
Nutzt die Zeit an der HoMe in zweifacher Hinsicht: mit Elan und Zielstrebigkeit studieren ist das Eine. Aber vergesst auch nicht, dass die Studienzeit so nicht wieder kommt und genießt die Zeit hier in Merseburg. Wir haben nach 30 Jahren Studienende eine Stadt-Führung gemacht und tolle Ecken und Geschichten kennengelernt. Wartet nicht so lange und schaut heute schon mal genau hin. Dann werdet ihr sehen, dass Merseburg ein interessanter Studienort ist.

Kontakt zu Steffi Schönfelder

Wir danken Steffi Schönfelder für das Interview. 

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