Bom dia, tudo bem? – Auslandsjahr in Brasilien (Teil 1)

31.07.2018, Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften Auslandsaufenthalte Betriebswirtschaft (berufsbegleitend)

René Marzinzik entschied sich für zwei Auslandssemester in der Sonne Brasiliens. Er studiert BWL, mit dem Schwerpunkt RFC. Wie es sich im Winter in Florianópolis so studieren und leben lässt, erzählt er uns in diesem Beitrag.

 

Bom dia, tudo bem?

Diese vier Worte waren alles, was meine Portugiesischkenntnisse hergaben, als ich mich vor knapp zwei Jahren entschieden habe, ein Auslandsjahr in Brasilien zu machen. Frei nach dem Motto „das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden“ startete ich vor zwölf Monaten das Projekt „Brasilien“.

Ohne eine große Verschnaufpause ging es von der letzten Klausur an der HoMe, direkt ins Wintersemester an die UDESC in Florianopolis. Ich saß mit knapp 30 anderen Studierenden unter anderem aus Schweden, Italien, Spanien und Frankreich in einem Kurs. Es ging sehr persönlich zu, bereits am zweiten Tag wurde man von seinem Professor mit Namen angesprochen.

 

Vorlesungen & Prüfungsphase

Richtig interessant wurde es, als das Prüfungsverfahren vorgestellt wurde. Man hatte mehrere Prüfungstermine über das Semester verteilt, von denen aber nicht jeder wahrgenommen werden musste, abhängig vom Kurs. Wenn man mit seiner Note unzufrieden war, bestand die Möglichkeit sie an einem der anderen Terminen verbessern. Ich dachte mir nur “stark, eine gute Note mit doppeltem Anlauf“. Wie man sich denken kann, blieb hier auch eine Menge Zeit für die angenehmen Seiten des Lebens.

Die Vorlesungen wurden alle in englischer Sprache gehalten und waren leicht verständlich. Man wurde gefordert, aber nicht überfordert. Mit vier Fächern, die ich belegt habe (entsprechen den SSP-Fächern), welche mir auch problemlos an der HoMe anerkannt wurden, war der Stundenplan relativ übersichtlich. Zusätzlich hatte ich noch einen Portugiesischkurs belegt.

Unter „Operational Research“ hatte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt, war am Ende jedoch nicht enttäuscht. Wir haben überwiegend mit Excel gearbeitet und über das Semester an einem internen Planspiel teilgenommen, welches schlussendlich auch mit in die Benotung einfloss. In „International Business“ wurde vor allem die Internationalisierung Brasiliens thematisiert, aber auch über die Entwicklung der Länder der Kursteilnehmer gesprochen. „Corporate Finance“ und „Strategic Marketing Management“ entsprach dem, was man von der HoMe kennt, wobei man bei „Marketing“ auch gelegentlich seine kreative Ader unter Beweis stellen musste.

Da der Wissensstand von allen ziemlich unterschiedlich war, ließen sich Wiederholungen nicht vermeiden, was aber nicht unbedingt ein Nachteil war, da neben der Präsenz auch die Mitarbeit in die Endnote einbezogen wurde.

 

Kultur & Freizeit

Es war ziemlich einfach Anschluss zu finden und natürlich wurde auch die eine oder andere Party besucht. Selbstverständlich dienten diese Veranstaltungen nur dazu meine Portugiesischkenntnisse zu verbessern.

Eines kann ich Euch versichern, die Studentenpartys hier sind ein wahrer Traum! Man zahlt umgerechnet keine 20 Euro Eintritt und die Getränke an diesem Abend sind inklusive!

Neben dieser Art von Kultur kam natürlich das Reisen auch nicht zu kurz. Während an den langen Wochenenden (Uni war nur Montag bis Donnerstag) die nähere Umgebung erkundet oder einfach nur an einem der zahlreichen Strände entspannt wurde, stand nach dem Semester ein Sightseeing-Marathon auf dem Programm. Mit einem Freund ging es von Fortaleza im Bus über 5.000 Kilometer in 34 Tagen in 10 Städte entlang der Ostküste, das Handy immer im Anschlag für einen Schnappschuss. Eines der vielen Highlights auf der Tour war zweifelsohne die Silvesterparty an der Copacabana mit schätzungsweise zwei Millionen Leuten.

Fortsetzung folgt….

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