Checkpoint-S - eine App zur Unterstützung von SubstitutionspatientInnen hin zu Share-Decision-Making

29.05.2019, Forschungsprojekte

Entwicklung, Implementierung und Evaluierung einer App in die Suchtkrankenbehandlung

Fachbereich:  SMK

Forschungsschwerpunkt:  Digitaler Wandel                                                                                                                               

Akronym:  Checkpoint-S

Projektleitung:  Prof. Dr. phil. habil. Gundula Barsch

Fördermittelgeber:  Bundesministerium für Forschung und Technologieentwicklung

Fördersumme:  ca. 350.000 €

Laufzeit:  36 Monate

Kooperationspartner:  Ostdeutsche Arbeitsgemeinschaft für Sichtmedizin, Drogennotdienst Berlin

Schlagwort(e):  Substitutions-/Suchtbehandlung

Kontaktdaten:  Checkpoint-s@hs-merseburg.de

 

Projektvorhaben: 

In Deutschland hat sich die Substitutionstherapie als Mittel der Wahl für die Behandlung von Opiatabhängigkeit etabliert. Im Jahr 2018 wurden rund 79.400 PatientInnen durch 2.585 ÄrztInnen substituiert. Die Substitutionsbehandlung stellt jedoch weiterhin komplexe und vielfältige Ansprüche an PatientInnen und ÄrztInnen. Um diese bewältigen zu können, brauchen Substituierte Hilfe und Unterstützung. Wir wollen mit unserem Forschungsprojekt eine digitale, genauer App-gestützte Möglichkeit der Behandlungsbewältigung entwickeln. 

Kernziele des Projekts: 

Neben der zielgruppenorientierten Entwicklung und Bereitstellung der App für die Substitutionstherapie sind die Kernziele unseres Forschungsprojekts: 

* Die wissenschaftliche Begleitung der Einführung der App in ein Behandlungssetting. 

* Die Evaluation der Effekte der App für die Opiatsubstitution im Sinne einer Wirkungsanalyse. 

* Der Erarbeitung eines theoretischen Frameworks für die Behandlung anderer Suchterkrankungen. 

Vorgehensweise: 

Dabei gliedert sich unser Forschungsprojekt im Wesentlichen in vier Arbeitsphasen, in denen jeweils zum einen empirische Daten erhoben werden und zum anderen wesentliche Entwicklungsschritte an der App abgearbeitet werden. 

* Phase 1 - Anforderungsanalyse (erledigt) 

In dieser Phase werden mit Hilfe von Befragungen die Bedürfnisse und Wünsche von Substituierten und BehandlerInnen dahingehend erforscht, welche Themen, Inhalte und Funktionen die App bereitstellen sollte, damit sie zu einem sinnvollen Tool für die Substitutionstherapie werden kann. Ebenso sollen die spezifischen Ansprüche an Design und Funktionalität der App geklärt werden. 

* Phase 2 - Implementierung & Rollout (derzeit in Bearbeitung): 

Unter anderem erfolgt in dieser Phase eine Statuserhebung der mitwirkenden PatientInnen hinsichtlich ihrer momentanen Lebensqualität, der Wahrnehmung von Eigenverantwortung für ihr Leben sowie ihrer Beziehung zu ihren BehandlerInnen. Diese Erhebung dient einer späteren Wirkungsanalyse als Vergleich der Situation vor und nach der Einführung der App in das Behandlungssetting. Ebenso werden in dieser Phase unterschiedliche Versionen der App durch Substituierte und BehandlerInnen getestet. Diese Usability-Tests ermöglichen, die App kontinuierlich und benutzerorientiert weiterentwickeln zu können. Auf einer Homepage stellen wir für Interessierte die jeweilige App-Version samt Feedback-Funktion zum Download bereit. Auch dieses Feedback fließt in die Fehlerkorrektur und die Weiterentwicklung der App ein. 

* Phase 3 - Go live (noch offen) 

Zentral für die Arbeiten in dieser Phase ist, dass die App nun einem sechsmonatigem Praxistest unterzogen wird. Das bedeutet, dass die PatientInnen die App im Alltag nutzen und – wenn sie dies möchten – ebenso in die Gespräche mit ihren BehandlerInnen einbeziehen. Zur gleichen Zeit werden wir zusammen mit PatientInnen einfache Tutorials zur Nutzung und zu den Funktionen der App produzieren. Für BehandlerInnen sollen Web-Seminare dazu angeboten werden, wie sie die App im therapeutischen Kontext nutzen können. Tutorials und Web-Seminare werden über unsere Webseite zugänglich sein. 

* Phase 4 - Out-Come und Finalisierung (noch offen) 

Der Fokus der Arbeit liegt in dieser Phase in einer allgemeinen Out-Come-Analyse. Auf Basis der Praxistestung der App sowie quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden werden wir klären, (a) ob und inwiefern die App durch unsere beide Zielgruppen angenommen wird, (b) welche Funktionen und Inhalte der App auf welche Weise genutzt werden sowie (c) ob und inwiefern sich eine Verbesserung der Übernahme von Eigenverantwortung für die Behandlung, der Lebensqualität und des Verhältnisses zwischen PatientIn und BehandlerIn feststellen lässt. In einem abschließenden Werkstattgespräch mit unseren mitwirkenden PraxispartnerInnen soll über die aktuelle Version sowie unsere empirischen Ergebnisse diskutiert werden, um anschließen die App final fertigstellen und allen Interessierten im Playstore zum Download anbieten zu können. 

Kooperationspartner: 

* Ostdeutsche Arbeitsgemeinschafft 

* Praxis für Neurologie, Psychiatrie und Suchtmedizin Halle-Silberhöhe (Saale) 

* Klinik für Geburtshilfe des Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) 

* Notdienst für Suchtmittelgefährdete und –anhängige Berlin e.V. 

* Arztpraxis für Allgemeinmedizin Lyonn, Schwenk, Willoh Berlin 

* Ambulanz für Suchterkrankungen und Infektionen in der Schwangerschaft der Charité Berlin 

* Curamatik UG Berlin

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung 

Kontakt:

Prof. Dr. Gundula Barsch

Professur Drogen und Soziale Arbeit

Raum: Hg/E/03/12

E-Mail: checkpoint-s@hs-merseburg.de

Telefon: +49 3461- 462354

 

Scarlett Wiewald (Dipl.-Soz. Arb.)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Raum: FO/1/23

E-Mail: checkpoint-s@hs-merseburg.de

Telefon: +49 3461 – 2536

 

Lars Gaentzsch (Dipl. – Soz., Dd.)

Wissenschaftliche Mitarbeiter

Raum: FO/1/23

E-Mail: checkpoint-s@hs-merseburg.de

Telefon: +49 3461 – 2736

 

Luise Ladewig

Studentische Mitarbeiterin

Raum: FO/1/23

E-Mail: checkpoint-s@hs-merseburg.de

Telefon: +49 3461 - 2536

 

Prof. Dr. Rüdiger Klein

Professur für Kommunikationstechnik

Raum: Hg/E/3/12

E-Mail: checkpoint-s@hs-merseburg.de

Telefon: +49 3461-2921

 

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.checkpoint-s.de

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