Im Rahmen einer Pressekonferenz an der Hochschule Merseburg wurde am 14. Februar 2024 bekannt geben, dass das "Center for the Transformation of Chemistry" (CTC), neben dem Standort im sächsischen Delitzsch, auch auf dem Campus der Hochschule Merseburg angesiedelt werden wird. „Merseburg bietet mit der Hochschule und direkter Anbindung an die zahlreichen Unternehmen im und um den Chemiepark Leuna ideale Voraussetzungen für künftige Forschung und Kooperationen zwischen Wissenschaft, Industrie und Region", begründet CTC Gründungsdirektor Professor Seeberger die Entscheidung.
Ein Musterbeispiel dafür ist das Forschungsprojekt pool-in-loop, das bereits seit Ende letzten Jahres am Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften die Arbeit aufgenommen hat und von Professor Mathias Seitz in diesem Kontext vorgestellt wurde. Die Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen, ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft ist eine Herausforderung, die nur gelingt, wenn die hierfür themenübergreifenden Disziplinen in Lehre, Forschung und Industriepraxis kontinuierlich zusammenarbeiten.
Prof. Dr. Seitz sagt: "Mit Blick auf die Ansiedlung des Großforschungszentrums werden wir beispielhaft einen Beitrag leisten, grundlagenwissenschaftliche Hochtechnologie in vorindustrielle Anwendungsforschung zu überführen."
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Hintergrund: Pool-in-loop ist ein Verfahren zum chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Ziel ist es, polyolefinreiche Kunststoffabfälle (pool) im Wertstoffkreislauf (in-loop) zu halten, die derzeit noch verbrannt werden müssen. Der Fokus von pool-in-loop liegt auf dem Recycling von Kunststoffabfällen, die für das mechanische Recycling nicht geeignet sind. Es sollen Kunststoffabfälle recycelt werden, deren Verunreinigungen zu groß sind, da sie aus schlecht sortierbaren und verunreinigten Komponenten bestehen. Mit Hilfe von Katalysatoren sollen Chemikalien erzeugt werden, die zur Herstellung neuer Kunststoffe dienen. Dadurch können im Vergleich zu anderen Verfahren des chemischen Recyclings Störstoffe leichter ausgeschleust und energetisch aufwändige Aufbereitungsschritte vermieden werden.