Alter: 43 Jahre
Studium: 2005 bis 2010, Diplomstudiengang Betriebswirtschaft
Beruf: Unternehmer und Gründungsberater
Unternehmen: Agentur Plan VIIR (gemeinsam mit Partnerin für Kunden in Deutschland von Teneriffa aus). Agentur agiert ortsunabhängig.
Mein Weg nach Merseburg …
Als gebürtiger Hallenser stand für mich als Studienort die Martin-Luther-Universität Halle oder die Hochschule Merseburg zur Auswahl, Leipzig war für mich zu weit weg. In Merseburg war ich zum Tag der offenen Tür. Ich fand den Campus sehr schön und konnte bezüglich des Numerus clausus sofort anfangen zu studieren, in Halle hätte ich noch ein oder zwei Semester warten müssen. So wurde mir schnell klar, dass ich dieses Studium in Merseburg absolvieren möchte.
Die Hochschule Merseburg ist für mich...
… der Ausgangspunkt für meine beruflichen Weichenstellungen. In Merseburg habe ich alle notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen erworben, um beispielsweise im betriebswirtschaftlichen Bereich eigenständig tätig zu sein und später eine Agentur zu begründen und darin zu arbeiten. Auch die freundliche und offene Kommunikation mit den Professoren sowie insbesondere mit dem Karriere Service war sehr wertvoll – hier konnte ich jederzeit das Gespräch suchen, meine Stärken herausfinden, Rückmeldungen zur eigenen Wirkung erhalten und wertvolle Kontakte knüpfen.
Mein beruflicher Werdegang …
Nach dem ich auf dem Wirtschaftsfachgymnasium in Halle das Abitur abgelegt habe, bin ich nach Wuppertal gegangen, um eine Ausbildung als Versicherungskaufmann zu absolvieren. Dort habe ich drei Jahre bei der Barmenia in der Hauptverwaltung gelernt. Frühzeitig wurde mir aber klar, dass ich wieder zurück in die Heimat möchte.
Nach dem Abschluss der Ausbildung habe ich direkt an der Hochschule Merseburg angefangen Betriebswirtschaft zu studieren, inklusive eines Auslandsaufenthalts in Brüssel bei der KBC-Bank. Dank eines Stipendiums wurde ich auch finanziell während des Auslandsjahres unterstützt und konnte in Antwerpen wohnen und in Brüssel bei der Bank arbeiten.
Zum Ende des Studiums wurde ich auch sehr vom Karriere Service unterstützt, besonders auch das Potentialmessverfahren hat mir sehr geholfen. Durch die Gespräche im Karriere Service ergab sich eine halbe Stelle für drei Jahre an der Hochschule als Projektmitarbeiter im Bereich Gründungsberatung, Karriere- und Bewerbungscoach sowie Organisation der Firmenkontaktmesse. Danach war ich vier Jahre Teamleiter bei einem Kommunikationsunternehmen in Halle. Schließlich entwickelte sich auf Grund der ganzen Gründerberatungen das Thema Selbstständigkeit. Wenn man die Ängste vor der Selbstständigkeit abbaut und auf sich vertraut ist vieles möglich. So habe ich gemeinsam mit meiner Partnerin, die auch an der Hochschule Merseburg ihren Bachelor- und Masterabschluss gemacht hat, selbstständig ein Café an der Nordseeküste, in Friesland geführt. Dort haben wir uns entschieden unsere beiden Studieninhalte gemeinsam in unserer eigenen Agentur Plan VIIR anzubieten.
Wir bieten Unterstützungen in den Bereichen Web- und Präsentationsdesign, Kundenbetreuung sowie Gründungs- und Karriereberatung an. 2022 haben wir das Café an der Nordseeküste aufgegeben und sind nach Teneriffa ausgewandert und arbeiten da rund um die Uhr in unserer Agentur planVIIR. Wir sind Gründungsberater über die Agentur für Arbeit (AfA). sowie ein zertifizierter Bildungsträger, die gemeinsam mit der AfA den potenziellen Kunden in einer zweiwöchigen Maßnahme die Themen Business- und Finanzplan beibringen. Dies erfolgt online, da werden die Skripte durchgegangen und wir kommunizieren über Videotelefonie. Die Agentur für Arbeit fördert komplett dieses Coaching mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Fragt bei Interesse einfach bei uns nach, wir helfen auf dem gesamten Weg in die Selbstständigkeit.
Herausforderungen und Anforderungen in meinem Berufsfeld….
Für eine Selbstständigkeit ist es wichtig, Betriebswirtschaft, Personalmanagement und Marketing zu verstehen. Das Betriebswirtschaftsstudium an der Hochschule Merseburg deckte genau diese Bereiche ab. Ich habe schnell erkannt, dass mir Steuern und Buchhaltung weniger liegen, dafür aber Vertrieb, Marketing und Kundenbetreuung umso mehr. Das Studium hilft, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen.
Herausforderungen im Rahmen der Selbstständigkeit sind auf jeden Fall immer alle Punkte im Blick zu halten. Es gibt so etwas wie Steuerberatung, die man sich als Unterstützung holen sollte, damit man sich auf den eigentlichen Kern der Selbstständigkeit fokussieren kann.
Ein Ratschlag zum Thema Auslandsaufenthalt: Ein solcher Aufenthalt, während des Studiums, prägt ein ungemein. Auch alle Qualitäten der Hochschule zu nutzen, um sich vorzubereiten und auch um Kontakte zu knüpfen, das Angebot von Praktika zu nutzen, um in Unternehmen reinzuschnuppern. Ebenso andere freiwillige Angebote, wie zum Beispiel Sprachkurse und Angebote der HoMe-Akademie zu nutzen. Man merkt dann erst viel später, wie hilfreich sie sind.
Auf dem Arbeitsmarkt hat sich in der letzten Zeit auch viel geändert. Man hat die Möglichkeit immer mehr ortunabhängig zu arbeiten. Das erweitert den Horizont und man schätzt natürlich auch wieder mehr die eigene Heimat.
Die Studienzeit ist die beste Zeit des Lebens…
Ich hatte noch das Glück den alten Campus zu kennen, damals war noch die alte Mensa offen und wir hatten einen größeren Campus. Die Bierstube in der alten Mensa hatte auch seinen Charme. Während meiner Studienzeit wurde am Campus gebaut und es wurde alles viel kompakter. Der Auslandsaufenthalt war für mich absolut herausragend. Ein Jahr in Brüssel bei der KBC Bank zu arbeiten, war sehr beeindruckend für mich.
Meine Lieblingsorte auf dem Campus ...
Ein Lieblingsort von mir war das Rechenzentrum, es war ein Ort der Ruhe. Im Multimedia Pool konnte man raus aus dem ganzen Trubel und noch etwas an seinen Aufgaben arbeiten. Aber auch das Gartenhaus, ein fantastischer Ort. Auf den Wiesen saßen wir gerne zusammen, zum gemeinsam chillen und Bierchen trinken aber auch zum gemeinsamen Lernen und sich austauschen. Da habe ich mich sehr wohl gefühlt. Man musste nicht von A nach B, durch die halbe Stadt, wie beispielsweise in Halle. Das ich nach meinem Studienabschluss direkt im Gartenhaus in einem Büro die Karriere- und Gründungsberatungen sowie die Organisation der Firmenkontaktmesse für die Hochschule durchführen durfte, war sehr angenehm und ideal für mich.
Meine Kontakte zu den Kommiliton*innen…
Ich habe heute noch Kontakt zu meinen Kommilitonen. Immer wieder zum Netzwerken, zum Beispiel zu einem ehemaligen Kommilitonen, der mit mir angefangen hat, Betriebswirtschaft zu studieren und nun an der TU München Professor ist. Oder ein anderer, der sich im Bereich Steuern beschäftigt, der hat mir bei meiner Selbstständigkeit geholfen. Kontakte zu den Kommilitonen zu pflegen ist äußerst wichtig. Im Studium ist das einem noch gar nicht richtig bewusst, aber man lernt mit der Zeit vertraute Kontakte zu schätzen.
Mein Ratschlag an Studierende….
Mein Ratschlag an Studierende ist, die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes in Anspruch zu nehmen. Praktika, freiwillige Kurse, den Karriere Service und die Qualitäten der Hochschule Merseburg zu nutzen.
Kontakt zu Michael Dresdner. Oder auf der Webseite https://planviir.com/
Wir danken Michael Dresdner für das Interview.