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Studierende aus Merseburg eröffnen neue Perspektiven auf Ernst Haeckel

Raum mit Möbeln
Die Studierenden haben Haeckels Arbeitszimmer in der Villa Medusa sprichwörtlich "aufgeräumt" und fünf Objekte genauer unter die Lupe genommen. Was erzählt ein Ölgemälde über koloniale Strukturen seiner Forschungsreisen? Was verrät ein besticktes Kissen oder das Modell einer Reisscheune über Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert?

Von Seiten der Hochschule wurde das Projekt von Prof. Dr. Daniela Döring (Professorin für Kulturgeschichte an der Hochschule Merseburg) geleitet.

18.12.2025

Seit dem 12. Dezember läuft im Ernst-Haeckel-Haus in Jena eine besondere Ausstellung – entwickelt von Studierenden der Hochschule Merseburg und der Universität Jena!

Die Ausstellung „Ich glaub es haeckelt“ ist das Ergebnis eines mehrsemestrigen Lehr- und Kooperationsprojekts des Masterstudiengangs Angewandte Medien- und Kulturwissenschaft der Hochschule Merseburg mit dem Ernst-Haeckel-Haus (EHH) und der damit verbundenen Professur für Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften in Jena. Studierende setzten sich dabei intensiv mit Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Zoologen, Evolutionsforschers und Künstlers Ernst Haeckel (1834–1919) auseinander. Zunächst betrieben Jenaer Studierende intensive Provenienzforschung zu Objekten aus Haeckels Arbeitszimmer. Darauf aufbauend entwickelten Studierende der Angewandten Medien- und Kulturwissenschaft der Hochschule Merseburg eigene kuratorische Konzepte.

Das Ergebnis: Die Studierenden haben Haeckels Arbeitszimmer in der Villa Medusa sprichwörtlich "aufgeräumt" und fünf Objekte genauer unter die Lupe genommen. Was erzählt ein Ölgemälde über koloniale Strukturen seiner Forschungsreisen? Was verrät ein besticktes Kissen oder das Modell einer Reisscheune über Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert?

Zu jedem Objekt sind unterschiedliche Geschichten und Stimmen zu hören – denn die Blickwinkel auf Geschichte können vielfältig sein. Die Ausstellung ermöglicht einen differenzierten Blick auf Ernst Haeckel und thematisiert, dass seine Arbeiten koloniale, rassistische und sexistische Denkmuster seiner Zeit widerspiegeln.

Die Ausstellung entstand in einer intensiven achtwöchigen Umsetzungsphase und versteht sich als experimenteller Testlauf. Sie zeigt exemplarisch, wie Hochschullehre, Forschung und kulturelle Bildung in Kooperation mit außeruniversitären Institutionen zusammenwirken können. Zugleich liefert sie Impulse für eine mögliche weiterführende Auseinandersetzung mit Ernst Haeckel und seiner Wirkungsgeschichte im Rahmen zukünftiger Ausstellungsformate am Ernst-Haeckel-Haus.

Wo: Ernst-Haeckel-Haus, Berggasse 7, Jena
Öffnungszeiten: bis 26.02.2026, donnerstags 14 bis 18 Uhr
Weitere Informationen

 

Stimmen von Beteiligten

Christina Brandt (Leiterin Ernst-Haeckel-Haus)

“Ich finde die Ausstellung sehr gelungen. Was ich besonders schön dran finde, ist, dass es diese Synergie gegeben hat mit den Studierenden aus Merseburg und den Studierenden aus Jena. Erst hat Bastienne Karg, Mitarbeiterin der Universität Jena, in Jena ein Seminar zu den Objekten durchgeführt. Bis dahin war über die ausgestellten Objekte nicht viel bekannt. Dann hat Merseburg die Expertise zur Kuration beigesteuert. Also insgesamt ein tolles Projekt mit schönen Synergien.”

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Annika (Studierende der AMKW)

“Ich war ganz überrascht, dass es zur Eröffnung so voll war. Und ich fand’s auch toll, sich anzuschauen, was die anderen Gruppen erarbeitet haben.”

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Franzi (Studierende der AMKW)

“Ich fand auch schon bei der Vorbereitung schön, dass Aufregung im Raum und überall so viel los war. Und ich fand auch schön, dass es so eine feierliche Atmosphäre gab und Sichtbarkeit dafür, was wir so gemacht haben.”

 

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