Wasserstoffdruckspeicher – Anwendungsbeispiele und Herausforderungen an Werkstoffe und Prozesse
02.07.2025 - 17:00-18:30 Uhr - Foyer, Gartenhaus | Online
Referent: Prof. Dr.-Ing. Maik Feldmann | Geschäftsfeldleiter Polymeranwendungen | Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS
Wasserstoffdruckspeicher des Typs 4 stellen eine fortschrittliche Lösung für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff dar. Diese Tanks bestehen aus einem inneren Behälter aus Kunststoff, der von einer äußeren Schicht aus hochfesten Verbundwerkstoffen umgeben ist. Diese Bauweise bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere hinsichtlich des Gewichts. Die Anforderungen an Kunststoffe für Wasserstoffdruckspeicher sind äußerst komplex und stellen für die Produktentwicklung sowie die spätere Fertigung eine Herausforderung dar, um die Sicherheit und Effizienz dieser Speicherlösungen zu gewährleisten. Zunächst ist die Druckbeständigkeit von zentraler Bedeutung, da die Werkstoffe hohen Drücken von bis zu 700 bar und mehr standhalten müssen, und das über die gesamte Lebensdauer. Zudem werden die Werkstoffe auch in kurzer Zeit großen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die Herstellung von Typ-4-Tanks erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird der innere Kunststoffbehälter hergestellt, und anschließend wird die faserverstärkte Hülle durch ein Wickelverfahren aufgebracht, bei dem die Fasern in Harz getränkt und in mehreren Lagen um den inneren Behälter gewickelt werden. Die äußere Schicht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) verleiht dem Tank eine hohe strukturelle Integrität und ermöglicht es, das Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Stahlbehältern erheblich zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig für Anwendungen in der Mobilität, beispielsweise in Wasserstofffahrzeugen, sowie in der Logistik und im Transport, wo jedes Kilogramm Gewicht eine Rolle spielt.
Foto: Sabine Bethke
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